Joseph Eybler: Iste Confessor, Hymnus de Communi Confessorum, HV 124

Der vorliegende Hymnus in d-Moll aus dem Jahr 1835 ist ein spätes Werk des Wiener Hofkapellmeisters Joseph Edler von Eybler (seit 1833 durch einen Schlaganfall stark beeinträchtigt, 1835 geadelt). Als Gebrauchsstück der Wiener Hofkapelle - wie der Autograph indiziert zum Fest des Wiener Landespatrones Leopold am 15. November komponiert - erhebt es keinen Anspruch auf künstlerische Feinheit und Tiefe. Der Titel ("Hymnus de Communi Confessorum") deutet zwar die Bestimmung für Bekennerfeste an, jedoch war zu dieser Zeit der Bekennerbegriff nicht mehr auf verfolgte Christen beschränkt, sondern beschrieb allgemein ein heiligmäßiges Leben. Dergestalt muss auch die Bezeichnung des Heiligen Leopolds (1073-1136, Markgraf Leopold III. von Ostarrichi, 1485 heiliggesprochen, ab 1663 Landespatron Österreichs sowie dreier Bundesländer) als Bekenner aufgefasst werden.

Das Werk ist rein für vierstimmigen Chor a cappella (explizit durch "Senz' organo" in der Orgelstimme vermerkt, also ohne jegliche Instrumentalbegleitung), wobei jedoch der Orgel der Wiener Hofkapelle zwischen den beiden Strophen als Zwischenspiel ein Durchlauf des Werkes zugedacht ist.

Der Alternativtext "[...] meruit supremos laudis honores" ("[...]verdient die höchsten Ehren des Lobs") am Schluss der ersten Strophe (im Notenmaterial der Hofkapelle nachträglich nicht von der Hand Eyblers eingetragen) dürfte wohl verfasst worden sein, um den Hymnus auch an anderen Tagen als dem Gedenktag eines Bekenners aufführen zu können.