Georg Reutter: Ecce quomodo
EK-0055Das "Ecce quomodo moritur justus" gehört liturgisch gesehen als drittes Responsorium in die zweite Nokturn des Stundgebets am Karfreitag. Das vorliegende Werk fand konkrete Verwendung in der Wiener Hofburgkapelle während der Grablegungszeremonie am Beginn der Vesper am Karfreitag ("in parasceve").
Die homophone Vertonung des Resonsoriums für vierstimmigen a-cappella Chor durch den Wiener Hofkapellmeister Georg Reutter d. J. (1708-1772, Domorganist im Wiener Stephansdom, Hofkapellmeister ab 1769) zeichnet sich durch eine sehr lautmalerische Interpretation des tristen Textes aus, wobei der Wechsel zwischen Moll und Dur einzelnen Halbsätze jeweils als traurige, brutale Wahrheit oder als ignorante Sicht der Realität drastisch hervorhebt.
Das Stück besteht in der ursprünglichen Version aus zwei Strophen "Ecce quomodo moritur justus" und "Tanquam agnus coram tondente" mit unterschiedlicher Vertonung, die jeweils mit dem Refrain "Et erit in pace memoria ejus" enden, wobei die erste Strophe am Ende des Stückes wiederholt wird. Die späteren Eintragungen im Notenmaterial der Hofmusikkapelle lassen jedoch schließen, dass zunächst die Wiederholung von "Ecce quomodo" am Schluss optional gestrichen wurde, später (oder evt. gleichzeitig) auch die zweite Strophe "Tanquam agnus", und das Stück damit auch nur mit den ersten 56 Takten aufgeführt wurde.
Diese Ausgabe kann gratis als PDF runtergeladen werden (veröffentlicht unter einer Creative Commons Lizenz) und selbst ausgedruckt werden.
Besetzung | S., A., T., B. | |
Herausgeber | Reinhold Kainhofer | |
Verlag | Edition Kainhofer, Vienna | |
Sprache des Textes | deutsch | |
Werk | Ecce quomodo | |
Komponist | Georg Reutter (1708-1772) |